Psychotherapie nach dem Heilpraktikergesetz (HeilprG)

  "Der Weg zur Seele"


Ernährungsberatung für Hunde und Katzen mit Schwerpunkt BARF nach Swanie Simon

In den letzten Jahren häufen sich auch bei unseren Hunden und Katzen ernährungsbedingte Erkrankungen. Das hat dazu geführt, dass ich mich intensiv mit dem Thema auseinander gesetzt, verschiedene Ernährungskonzepte miteinander verglichen und daraus das Beste für unseren Irish Setter Rüden gefunden habe, nämlich BARF.  

Ich habe daher eine Ausbildung zur Zertifizierten Ernährungsberaterin für Hunde und Katzen mit Schwerpunkt BARF nach Swanie Simon absolviert und im Sommer 2022 erfolgreich abgeschlossen.

Seitdem berate ich persönlich und individuell zum Thema gesunde und artgerechte (Roh-)Fütterung in allen Altersklassen und erstelle Ernährungspläne für Vierbeiner, egal ob gesund, krank, chronisch krank, trächtig, laktierend oder im Wachstum befindlich.

ABER:

BARF?? – Was ist das? und warum?

Wir haben seit rd. 25 Jahren Irish Setter und wussten, worauf wir uns nach 20 Jahren nochmal auf einen Setterwelpen einlassen würden. Es sollte dieses Mal ein VDH-Setter sein und wir haben das große Glück gehabt, ihn in Lord gefunden zu haben. Mit Lord wollten wir auf Wunsch seiner Züchterin auch Ausstellungen besuchen, auch das für uns etwas ganz Neues.
Lord, ein Rüde von 13 aus dem Wurf, hat sich prächtig entwickelt. Die Gewichtstabelle, die wir Welpenkäufer alle auf Wunsch unserer Züchterin wöchentlich fortgeführt haben, zeigte deutlich, dass Lord bis zur 12. Woche immer etwas mehr Gewicht zugenommen hatte, als die anderen 6 Rüden aus dem Wurf. Aber dann kam die Wende, die wir uns (bis vor kurzem) nicht erklären konnten. Lord hatte abwechselnd Durchfall und Erbrechen. Es wurde mit Medikamenten besser und wir haben Lord zu unserem ersten Abenteuer „Ausstellung“ im Sommer 2019 in Schaafheim gemeldet. Leider keine Chance, Lord hatte wieder einen Magen-Darm-Infekt, der behandelt werden musste. Danach dann noch Ohrenentzündungen und andere Beschwerden, wir waren inzwischen bei der dritten oder vierten Sorte Futter vom Tierarzt gelandet, aber es gab keine dauerhaften positiven Veränderungen. Es hieß immer, er hat eine Futtermittelunverträglichkeit und man müsse nun herausfinden, welches Futter in welcher Zusammensetzung geht und was nicht und damit kurz vor einer vom Tierarzt kontrolliert durchgeführten Ausschlussdiät. In dieser Zeit kam mir BARF immer mal wieder in den Sinn, aber dabei blieb es dann auch. Weil wir mit unserem Tierarzt wegen der angekündigten Ausschlussdiät, die wir Lord nicht auch noch zumuten wollten, nicht weiterkamen, haben wir eine naturheilkundlich arbeitende Tierärztin im Odenwald aufgesucht. Sie untersuchte Lord und sagte: „Füttern Sie BARF ohne Getreide, das ist ganz einfach, gar nicht kompliziert“. Sie gab uns noch die Broschüre „BARF – Biologisch Artgerechtes Rohes Futter“ von Swanie Simon mit auf den Weg – und dann saßen wir zu Hause über der Broschüre und dachten: Das geht gar nicht!! BARF heißt nämlich nicht, nur ein Stück Fleisch mit ein bisschen drumrum in den Napf, sondern ist davon um einiges entfernt 
Von einer befreundeten Setterzüchterin wusste ich, dass sie bereits ihre Welpen „barft“ und sie entwarf dann für Lord einen BARF-Futterplan. War tatsächlich nicht so schwer, wie ich mir das vorgestellt hatte. Mit Eifer begab ich mich daran, bestellte einmal wöchentlich die Zutaten (Muskelfleisch, Pansen oder Blättermagen, Innereien (Leber, Niere, Milz, Lunge, Herz), Fett, Gemüse, Obst und bei Bedarf Seealgenmehl, Lebertran + Omega 3-6-9-Öl) und mischte alles nach dem Plan, teilte die Mischung in 11 Portionen und dann ab in den Gefrierschrank. Dreimal wöchentlich on top ein rohes Eigelb und 10-prozentigen Joghurt (den guten griechischen Joghurt natürlich), dreimal die Woche rohe fleischige Knochen (Lord bekam anfangs Hühnerhälse, die er nach dem ersten ungläubigen Blick in den Napf – der eine gefühlte Viertelstunde dauerte - wie Spaghetti „inhaliert“ hat) und das war´s. Und das war dann auch Gottseidank das Ende aller Probleme, kein Durchfall, kein Erbrechen und auch keine Ohrenentzündungen mehr. Wir konnten es nicht fassen, dass „nur“ die Umstellung auf BARF die Wende gebracht haben sollte.
So leicht, wie sich das jetzt alles anhört, war es für mich als Vegetarierin anfangs nicht, die große Tupperschüssel (ca. 4,6 kg Mischung) mit den überwiegend fleischigen Zutaten vor mir zu haben und alles durchzumischen. Da ich mich auch noch für die gewürfelten Fleischstücke entschieden hatte (dicke Stück sind bekömmlicher als gewolfte), konnte ich auch manches so richtig in der Schüssel „identifizieren“, vor allem die glibberige Leber. Aber das hat sich dann nach kurzer Eingewöhnung auch gegeben und ist inzwischen zur wöchentlichen Routine ohne Nasenrümpfen geworden.
Wegen des großen Erfolgs bei Lord mit BARF wollte ich dann doch mehr hinter das Geheimnis von BARF kommen und meldete mich kurzerhand zu dem einjährigen Online-Kurs von Swanie Simon zur zertifizierten Ernährungsberaterin für Hunde und Katzen mit Schwerpunkt BARF an. Nach erfolgreichem Abschluss kann ich nun nach Lords (oder auch meinen) Vorlieben (Fleischsorte) und bei Krankheit oder Gewichtsveränderungen die Menge und/oder die Zusammensetzung des Futters entsprechend anpassen und brauche keine Unterstützung mehr bei der Futterplanänderung.
Jetzt mussten wir „nur“ noch das Urlaubsproblem mit – oder besser – ohne BARF lösen - und haben auch hier eine Lösung für uns gefunden -  mit Nassfutter nach dem BARF-Konzept; denn mit einer Kühltruhe voller Futtermischungen im Gepäck für 14 Tage reist es sich dann doch nicht so komfortabel. Und wenn BARF mal nicht geht (im Alter oder einer Erkrankung, bei der BARF, also rohes Futter nicht vertragen wird) dann eben gekochtes Futter in der entsprechenden Zusammensetzung oder auch ein geeignetes Nassfutter mit den notwendigen Zusätzen.
Wir sind sehr froh, dass Lord „nur“ durch die Umstellung auf BARF die Unverträglichkeit (die Tierärztin vermutete damals Zusatzstoffe im Fertigfutter) überwunden hat. Heute gehen wir davon aus, dass es sich bei der Unverträglichkeit um die „cani-ne Gluten-Sensitivität des Irish-Setters“ gehandelt hat, die wir mit der Futterum-stellung auf BARF überwunden haben (siehe dazu unten: „Die canine Gluten-Sensitivität – die Zöliakie des Hundes? Aus: Laboklin aktuell, 02/2021“)
Lord ist Dank BARF ein stattlicher 31 kg schwerer kerngesunder Rüde mit einem glänzend roten Fell, so, wie ein Setter sein soll. Wir bleiben auf jeden Fall dabei.

Bei Interesse, hier etwas Theorie über BARF
Was ist BARF?? BARF = Biologisch Artgerechtes Rohes Futter
Swanie Simon machte BARF in Deutschland populär und etablierte in den 1990er Jahren erstmals die heute verbreitete Übersetzung, so dass BARF im deutschsprachigen Raum für " Biologisch Artge-rechtes Rohes Futter" steht, ein Begriff, der Futter beschreibt, das aus frischen Zutaten vom Hunde- oder Katzenbesitzer selber zusammengestellt und roh verfüttert wird. Vor diesem Hintergrund bildet die Ernährung der biologischen Vorfahren dieser Haustiere das Vorbild für eine artgerechte Ernährung - beim Hund ist das der Wolf, bei der Katze die Falbkatze. Diese Tiere ernähren sich von Beutetieren, die sie vollständig oder jedenfalls zu großen Teilen und natürlich roh verzehren. Diese Beute-tiere liefern den Fleischfressern alles, was sie benötigen - ein Konzept, das sich in der Natur über einen sehr langen Zeitraum bewährt hat.
Große Mengen an Getreide, synthetische Zusatzstoffe und andere Substanzen, die sich häufig in kommerziellen Futtermitteln befinden, gehören nicht zum Speiseplan dieser Tiere, weswegen diese Inhaltsstoffe bei BARF nicht vorgesehen sind. Da in der Regel keine ganzen Tiere verfüttert werden können, wird ein Futterplan erstellt, der sich am Aufbau eines typischen Beutetieres orientiert. Dieser wird dann mit einigen Zusätzen ergänzt, um die natürliche Ernährung der wilden Vorfahren nachzu-ahmen. Das bedeutet aber nicht, dass wirklich jeder Bestandteil eines Beutetieres berücksichtigt wird und andere Futterkomponenten wie z.B. beim Hund moderate Mengen an Getreide nicht enthal-ten sein dürfen. Eine Orientierung ist nur eine Annäherung, keine exakte Kopie.
Viele Hundebesitzer haben Bedenken, BARF zu füttern, weil viele Fertigfutterhersteller und manche Tierärzte immer wieder vor rohem Fleisch und Knochen. Rohes Fleisch sei gefährlich, der Hund werde Parasiten oder Salmonellen bekommen, heißt es. Nur durch Fertigfutter könne der Nährstoff-bedarf des Hundes gedeckt werden, wird behauptet. Knochen seien lebensgefährlich, warnt die Fertigfutterlobby warnen (müssen ja nicht im Ganzen verfüttert werden, gibt es auch gewolft). Roher-nährung sei viel zu teuer und zeitaufwändig, heißt es.
 Aber: Hunde haben den Verdauungsapparat eines (fakultativen) Karnivoren,  weil beim Hund neben Fleisch auch Kräuter, Beeren, Gräser, Obst und Gemüse auf dem Speiseplan stehen,  Katzen dagegen einen Verdauungsapparat  eines (obligaten) Karnivoren,  das heißt, die gesamte Verdauung der Katze (als reiner Fleischfresser) ist auf rohes Fleisch und Knochen ein-gestellt („Katzen würden Mäuse kaufen“ – Titel des Buches von Hans-Ulrich Grimm).
 Salmonellen und andere Bakterien sowie Parasiten sind allgegenwärtig – ein gesunder Organis-mus wird damit problemlos fertig. Die Magensäure des Hundes ist sehr stark und kann Knochen, Knorpel und Fleisch problemlos verdauen. Da durch den Schlüsselreiz "Fleisch" ausreichend Magensäfte produziert werden, werden bei der Rohernährung schädliche Bakterien ver-nichtet, und es kommt äußerst selten zu Parasitenbefall.
 Hunde – wie auch Wölfe – haben keinen Bedarf an Kohlenhydraten, sind aber in der Regel in der Lage, Kohlenhydrate zu verwerten. Dies bedeutet jedoch nicht, dass ein Großteil der Ration aus diesen Futtermitteln bestehen sollte, da sie auch Nachteile mit sich bringen (z.B. Zahnstein, erhöhtes Risiko für Magendrehung) und zudem von manchen Hunden nicht oder nur in begrenzten Mengen vertragen werden. Einer der häufigsten Fehler ist die Fütterung von zu mageren Rationen. Fett ist der natürliche Energieträger für den Hund. Enthält die Futterration genügend Fett, ist es nicht erforderlich Kohlenhydrate hinzuzufügen. Idealerweise sollte eine BARF-Ration (ohne Kohlenhydrate) 15-25% Fett enthalten. Manche Hunde haben weniger Probleme mit glutenfreiem Getreide als mit glutenhaltigem Getreide. Manchmal muss Gluten unbedingt vermieden werden. Zum Beispiel bei der glutensensitiven Enteropathie des Irish Setters, . Dabei handelt es sich um eine Unverträglichkeit gegenüber dem in Weizen, Gerste, Roggen und Hafer enthaltenen Klebereiweiß Gluten, die der Zöliakie des Menschen ähnelt, und zwar „Die canine Gluten-Sensitivität – die Zöliakie des Hundes?“ Auszug aus: Laboklin aktuell, 02/2021 – dort heißt es:
„Ähnlich der Zöliakie des Menschen wurden beim Irish Setter im Zusammenhang mit der Aufnahme von Gluten Verdauungsstörungen mit chronischen Durchfällen sowie Gewichtsverlust bzw. bei Jung-tieren auch Wachstumsverzögerungen beschrieben. Die klinischen Symptome beginnen üblicher-weise in einem Alter von sechs Monaten. Diese mit Verdauungsproblemen einhergehende Gluten-Sensitivität des Hundes scheint rassespezifisch beim Irish Setter aufzutreten. Nach Umstellung der Fütterung auf eine glutenfreie Diät bessern sich i.d.R. alle klinischen Symptome drastisch und auch unmittelbar.“ Das bedeutet, dass beim Irish Setter eine Unverträglichkeit gegenüber dem in Weizen, Gerste, Roggen und Hafer enthaltenen Klebereiweiß Gluten besteht und die beschriebenen Verdauungsstörungen auslösen kann.


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